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Raubmord nach 20 Jahren aufgeklärt

Datum: 20.03.2019

Gera: Der Kriminalpolizei Gera gelang nach nunmehr 20 Jahren der Durchbruch zur Tataufklärung des Mordes an einem 69-jährigen Mannes. In den frühen Morgenstunden des 09.08.1999 drangen zwei unbekannte Täter über ein gekipptes Fenster in die Parterrewohnung der überfallenen Eheleute ein. Als die Täter auf die das Rentnerpärchen trafen, fesselten sie diese. Daraufhin erpressten sie die Herausgabe von Bargeld und wandten gleichzeitig gegen den damals 69-Jährigen und dessen 64-jährige Ehefrau massive Gewalt an. Mit dem erpressten Bargeld und einem vierstelligen DM-Betrag flüchteten die beiden Täter, offenbar durch ein weiteres Fenster an der Gebäuderückseite, aus der Wohnung in eine unbekannte Richtung. Infolge der  Gewalteinwirkung gegen den gefesselten Mann verstarb dieser noch in seiner Wohnung. Nachdem der Vorfall bei der Polizei bekannt wurde, folgten umfangreiche Ermittlungen durch die Kriminalpolizei. Im Rahmen der monate- bis jahrelangen Ermittlungsarbeiten wurde mit Nachdruck an der Aufklärung des Raubmordes gearbeitet. Dabei entstand schließlich der Verdacht, dass neben den beiden Haupttätern noch eine dritte Person außerhalb der Wohnung an der Tat beteiligt gewesen sein könnte. Dennoch konnten trotz intensiver Ermittlungsarbeit die Täter nicht identifiziert oder gar verhaftet werden. Auch die Veröffentlichung des Falles in der Fernsehserie "Aktenzeichen XY" im Jahre 2009 brachte keinen Erfolg bei der Tataufklärung.Anfang 2018 meldete sich ein Zeuge bei der Kriminalpolizei Gera und äußerte mehrere, zunächst vielversprechende Hinweise zur damaligen Tat. Innerhalb der KPI Gera wurde eine Arbeitsgruppe formiert, welche sich dem Raubmord erneut widmete und den Fall noch einmal aufrollte. Im Zuge dieser Ermittlungen wurden die eingegangenen Hinweise des Zeugen intensiv und umfangreich geprüft, welche allerdings nicht zur Aufklärung des Sachverhaltes führten. Die Kriminalisten führten die Ermittlungen weiter. So wurde der 20 Jahre alte Vorgang komplett digitalisiert und aufgearbeitet. Hierbei kam ein neues Fallbearbeitungsprogramm zum Einsatz. Sämtliche Spuren wurden neu erfasst und wiederholt bewertet. Es wurden Zeugen befragt, Alibis auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und zahlreiche Vernehmungen durchgeführt. Hierbei stand die KPI Gera in engem Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Gera, anderen Bundesländern sowie dem Thüringer Landeskriminalamt. Im Zuge der detaillierten Aufschlüsselung des damaligen Tatgeschehens, der Sichtung aller vorhandenen Unterlagen und der neu gewonnenen Erkenntnisse aus den geführten Vernehmungen, gelang im Jahr 2019 die Tataufklärung. Zwei Männer, welche bereits zum damaligen Zeitpunkt in den Unterlagen zum Raubmord auftauchten, gerieten erneut in den Fokus der Ermittler. Diese konnten schließlich als Tatverdächtige ermittelt werden. Es handelt sich hierbei um zwei Männer aus Gera, die zum Tatzeitpunkt 19 und 20 Jahre alt waren. Eine Festnahme konnte dennoch nicht erfolgen, da beide Täter bereits im Jahr 2013 und 2018 verstorben sind. Für die eingerichtete Arbeitsgruppe der Kriminalpolizei Gera sind die Ermittlungen trotz des verzeichneten Erfolges nicht abgeschlossen. Offen steht immer noch die Frage nach einem möglichen dritten Tatbeteiligten. Die Ermittlungen laufen intensiv weiter. Zeitgleich werden aktuell noch Spuren im Thüringer Landeskriminalamt sowie in den Rechtsmedizinischen Instituten von Jena und München ausgewertet. Im Zusammenhang mit den weiterlaufenden Ermittlungen startet die KPI Gera erneut einen Zeugenaufruf zum damaligen Geschehen von 1999. Können Sie Hinweise zum Raubmord vom 09.08.1999 in Gera-Bieblach geben? Haben Sie in der Tatnacht eine oder mehrere Personen in der Nähe des Tatortes gesehen, die Ihnen verdächtig vorkamen? Haben Sie Kenntnisse oder Informationen zu damaligen Zeugen oder gar Tatbeteiligten? Die Kriminalpolizei Gera ist für mögliche Zeugenhinweise unter Tel. 0365 8234 1465 für Sie erreichbar.

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